Ein Brief zum Abschied
Lieber Urs
Während ich diese Zeilen schreibe, tauchen viele Erinnerungen an gemeinsame Stunden auf, die wir mit dem königlichen Spiel verbracht haben - ein Spiel, das Du leidenschaftlich liebtest. Ich sehe Dein schelmisches Lächeln, wenn Du mit einer Kombination eine Qualität erobern konntest, Deine spitzbübische Freude an einer gelungenen Blitzpartie. Schach bedeutete Dir viel - und Apéro-Time an unsern Therwiler-Sonntagen dauerte oft bis in die Nachmittage hinein! Für eines, lieber Urs, will ich Dir heute besonders danken. In den letzten Jahren spieltest Du in unserer Mannschaft. Immer konnte man auf Dich zählen - stets warst Du pünktlich und zuverlässig, spieltest mannschaftsdienlich - auf Dich war Verlass, was in unserer Zeit nicht immer selbstverständlich ist. Mit Wehmut denke ich an die Partien zurück, die wir in luftiger Höhe über dem schönen Thunersee austrugen. Du hattest dort in Krattigen eine Ferienwohnung, in die Du Dich an vielen Wochenenden mit Deiner lieben Silvia zur Erholung zurückzogst. Gerne spieltest Du die schweizerischen Einzelmeisterschaften mit, wo Du vor Zwei Jahren im HT 2 nach 4 Runden mit 4 aus 4 die Tabellenspitze anführtest. Dein Spiel war oft unberechenbar und immer wieder gelangen Dir taktische Überraschungen, zur Verblüffung Deiner Mitstreiter.
Dass Du so abrupt aus unserer Mitte gerissen worden bist, hinterlässt, vor allem unter uns Apéro-Spielern eine schmerzliche Lücke. Wir vermissen Dich und wünschen Deiner Silvia und Deinen Angehörigen viel Kraft und Trost in dieser schweren Zeit. Abschied nehmen fällt schwer, besonders wenn er endgültig ist. Wir wissen, dass wir diesen - Deinen Abschied - auch von einer andern Seite betrachten können, ja betrachten müssen. Wie wäre es denn gewesen, wenn Du lieber Urs vor Deinem Heimgang noch lange krank gewesen wärst und schwer hättest leiden müssen? Das wäre vielleicht viel härter gewesen für Dich und Deine Nächsten. Möge der Herrgott Dir die ewige Ruhe schenken die Du verdient hast Auf Wiedersehen lieber Urs und wer weiss -- bis zur nächsten Partie
Wolfgang
Für Urs Rüegger war das Schachspiel eine richtige Leidenschaft und er galt in den Schachkreisen als ein gefährlicher Angriffspieler. Mit seiner Kombinationsgabe und taktischem Spielwitz, brachte er einige starke Spieler arg in Verlegen-heit z.B.
Es bedarf keiner grosser Worte, was für ein wundervollen und wertvoller Mensch Urs war. Wir alle werden ihn vermissen. Der Sinnesspruch von Michelangelo kann uns vielleicht Trost spenden, "Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume, ich leb' in euch und geh' durch eure Träume". Wir haben mit Urs einen grossartigen und lieben Freund verloren. Wir werden Ihn steht’s in guter Erinnerung behalten.
Peter Märki, Präsident SC Therwil
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